Aus Sorge um seine alleinstehende Nachbarin hat Issam vor über zehn Jahren die Polizei, die Feuerwehr und den Rettungsdienst alarmiert. Und das war gut so.
"Ältere Mitbürger dürfen nicht allein
gelassen werden"
Weil Issam seine 74 Jahre alte Nachbarin über eine Woche nicht gesehen hatte, alarmierte er seinen Nachbarn, die Polizei und die Feuerwehr. Zum Glück: Die Seniorin hatte mehr als 24 Stunden hilflos in ihrer Wohnung gelegen.
Die Klapprolläden waren geöffnet und im Garten war sie seit Tagen nicht zu sehen. Das hat Issam stutzig gemacht. "Meine Familie und ich sehen sie jeden Tag und wir Unterhalten uns ein bisschen mit ihr, wenn sie im Garten unterwegs ist, zum Einkaufen geht oder eben nur den Abfall runterbringt." Issam wohnt mit seiner Frau Giovanna und den beiden Kindern Eileen und Dany im Erdgeschoss eines Mehrfamilienhauses in Stuttgart West, seine Nachbarin eine Tür weiter.
"Ich bin froh, dass es meiner lieben Nachbarin wider gut geht"
"Weil sie alleinstehend und kränklich ist, hatten wir immer ein Auge auf sie." Als er nach der Arbeit nach Hause kam, hatte er zuerst seine Familie und dann einen weiteren Nachbarn nach ihr gefragt. Doch niemand hatte sie in den letzten Tagen gesehen. In Begleitung mit seinem Nachbarn wagten er den ersten Blick durch die Gardine der Erdgeschoss-Wohnung. "Sie lag da regungslos im Bett und reagierte auf meine zurufe nicht. Sofort allarmierten wir die Polizei und die Rettungskräfte.
"Eine herzliche Umarmung gab es bei
der Abholung aus dem Krankenhaus"
Gleichzeitig beim Eintreffen der Rettungskräfte öffnete sie mit letzter Kraft die Wohnungstüre und fiel bewusstlos direkt in meine Arme. Das Rettungsteam leistete sofort Erste Hilfe. Mit Blaulicht wurde sie ins Krankenhaus gebracht. Die Diagnose: Eine Blutvergiftung am Bein. Laut dem Arztbericht, hätte die ältere Dame ohne Hilfe diese Nacht nicht überlebt. "Eine Blutvergiftung hätte meiner lieben Nachbarin fast das Leben gekostet", sagt Issam A.-Karim.